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Wie im echten Notfall: Defibrillator-Training mit kleinen Lebensrettern

Wie im echten Notfall: Defibrillator-Training mit kleinen Lebensrettern

Source: MAZ - Märkische Allgemeine
Author: André Wirsing

Brandenburg/H. 55 Defibrillatoren gibt es bereits in Betrieben, Einrichtungen, Märkten im Stadtgebiet von Brandenburg an der Havel, vier von ihnen sind rund um die Uhr öffentlich zugänglich, ein fünfter folgt demnächst.

Mit den Stromstoßgeräten werden Herzrhythmusstörungen behandelt, die zum plötzlichen Herztod führen können. Im Gegensatz zu den Profi-Defibrillatoren, die in Kliniken und beim Rettungsdienst eingesetzt werden, handelt es sich um automatisierte externe Defibrillatoren AED, welche auch von Laien bedient werden können.

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"Im Jahr gibt es rund 100.000 Fälle von plötzlichem Herztod in Deutschland, das sind fast 300 am Tag. Wir wollen unsere Stadt herzsicher machen", sagt Torsten Messer, der Chefausbilder beim DRK-Kreisverband. In Brandenburg an der Havel sind es jedes Jahr etwa 80 Menschen, die dem plötzlichen Herztod erliegen.

Zusammen mit seinem Team bildet Messer weit mehr als 3000 Menschen im Jahr im Umgang mit den kleinen und womöglich lebensrettenden Maschinen aus. Bei Bedarf übernimmt das DRK auch das Warten, das Wechseln der Klebepads und die sicherheitstechnische Kontrolle.

Da kommt es gerade recht, dass der Verband nun zwei weitere Übungs-AED gesponsert bekommen hat, von der heimischen Agiliscom AG, ein Unternehmen der RFT-Gruppe. "Wir halten solche Geräte für sehr wichtig, weil der Ernstfall ist Stress für die Ersthelfer. Da ist es gut, wenn man solch ein Gerät schon einmal in der Hand hatte, damit es im Ernstfall sitzt", sagt Firmenvorstand Holger Matho.

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Die Geräte der neuen Generation sind faktisch Alleskönner: Per Bildschirm und Lautsprecher wird der Anwender durch alle Schritte geführt. "Wir haben alle Übungsszenarien eingespielt, man muss nur auf das Gerät hören. Es erkennt, ob ein Vorhofflimmern vorliegt, dann wird ein Schock ausgelöst. Kommt es zum Herzstillstand, fordert es zur weiteren Herzdruckmassage und zum Beatmen auf. Es erkennt und korrigiert die Drucktiefe und es hat ein eingebautes Metronom, gibt also auch die Frequenz der Wiederholungen vor", erläutert DRK-Vorstand Andreas Griebel. Wie Messer ist er ebenfalls jahrelang als Rettungssanitäter Einsätze gefahren.

"Die Technik hat sich in den vergangenen Jahren rasend schnell fortentwickelt. Die Geräte haben sogar einen speziellen Kinder-Modus, können also die Schockstärke regulieren. Und sie zeichnen den ganzen Wiederbelebungsprozess auf, das ist wichtig für die Kollegen vom Rettungsdienst", sagt Torsten Messer. Er würde am liebsten noch viel mehr Sponsoren gewinnen, die AED-Geräte für den öffentlichen Gebrauch zur Verfügung stellen.