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Equal Pay Day: In Ostdeutschland verdienen Frauen mehr als Männer

Equal Pay Day: In Ostdeutschland verdienen Frauen mehr als Männer

Source: MAZ - Märkische Allgemeine

Brandenburg. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts verdienen drei von vier Frauen in Vollzeit weniger als Männer - und zwar teils sehr deutlich. So liegt der Verdienst bei 40 Prozent der betroffenen Frauen um mindestens 30 Prozent niedriger. Dies geht aus Zahlen hervor, die die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht beim Statistikamt abgefragt hat. Insgesamt 34 Prozent der betroffenen Frauen bekommen bis zu 30 Prozent weniger. 26 Prozent der Frauen in Vollzeit verdienen genauso viel oder mehr als Männer.

Das Gefälle zeigt sich auch in den offiziellen Angaben zu den durchschnittlichen Bruttoverdiensten je Stunde. Bundesweit lag 2023 der Durchschnittswert für Männer bei 26,63 Euro, für Frauen bei 22,54 Euro. Die Unterschiede erklären sich unter anderem daraus, dass viele der oft von Frauen ausgeübten Berufe niedrige Stundenlöhne haben. Oder anders gesagt: Männer arbeiten häufiger in Jobs, die besser bezahlt sind.

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Bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit muss nach EU-Regeln eigentlich auch der Lohn gleich sein. Die 2023 vereinbarte EU-Entgelttransparenzrichtlinie soll auch sicherstellen, dass die sogenannte Gender Pay Gap zurückgeht. Diese bezeichnet die geschlechtsspezifische Lücke zwischen den Gehältern von Frauen (meist niedriger) und Männern (meist höher).

Mit 25 Prozent in Berlin und 19 Prozent in Brandenburg lag der Indikator für 2023 dagegen weit unter dem Wert für Deutschland mit 39 Prozent, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg anlässlich des Equal Pay Day mitteilte. Insgesamt gibt es aber auch in Brandenburg große Gehaltsunterschiede.

Schlusslichter unter den Bundesländern sind Bayern und Baden-Württemberg: Dort liegt der Anteil der vollzeitbeschäftigten Frauen mit gleichen oder höheren Entgelten mit 22 und 21 Prozent unter dem Durchschnitt. Der Anteil mit mindestens 30 Prozent geringeren Entgelten liegt mit jeweils 45 Prozent höher als bundesweit. Andersherum ist es in den östlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen - und eben in Brandenburg: Der Anteil der gleich oder besser verdienenden Frauen liegt in den östlichen Bundesländern höher als im Schnitt; der Anteil der besonders schlecht bezahlten Frauen niedriger.

In Brandenburg verdienten Männer 20,76 Euro und Frauen 19,91 Euro brutto pro Stunde. Hiermit ergab sich eine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen von 4 Prozent. Einer bezahlten Arbeit gingen in Brandenburg 80 Prozent der Männer und 75,8 Prozent der Frauen nach, womit die sogenannte Gender Emplyoment Gap bei 5 Prozent.