"Sind dazu gewzungen": Erlebnisbad Dransfeld erhöht die Eintrittspreise
Source: GT - Göttinger Tageblatt
Author: Tobias Christ
Dransfeld. Der Badespaß in Dransfeld wird zukünftig teurer. Der Samtgemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, die Eintrittspreise für das Erlebnisbad am Campingplatz anzuheben. Es ist die erste Erhöhung seit acht Jahren. Außerdem ging es um die Ausweitung der Öffnungszeiten, die aber letztlich unangetastet bleiben.
Für Schwimmer ab 16 Jahren bedeutet das konkret, dass sie für eine Einzelkarte ab dem 1. Mai 3,80 Euro statt wie bisher 3,40 Euro zahlen müssen. Der ermäßigte Eintritt erhöht sich von 1,70 auf 1,90 Euro. Die Einzelkarte kostet nun also genauso viel wie in Rosdorf und 30 Cent mehr als in den Bädern in Grone und Weende. Zehnerkarten gibt es zukünftig für 34 statt bislang 30 Euro, beziehungsweise ermäßigt für 16 statt 14 Euro.
Jahreskarten kosten nun 90 Euro (vorher 75), ermäßigt 50 Euro (42). 15 Euro mehr kostet nun auch eine Familienjahreskarte (150 statt 135 Euro). Mit Ermäßigung steigt der Preis von 75 auf 90 Euro. Für eine Gruppenwochenkarte müssen Schwimmer zukünftig zehn statt acht Euro berappen, eine normale Gruppenkarte kostet nun 1,60 Euro - vorher lag der Preis bei 1,40 Euro. Für eine Urlauberkarte für zwei Wochen werden nun ermäßigt 20 statt 14 Euro aufgerufen, Erwachsene zahlen künftig 35 Euro (bisher 28), Familien 50 Euro (39).
Dem Beschluss vorausgegangen war ein Antrag der CDU-Fraktion aus dem November 2023. Darin wurde die Preiserhöhung erstmals vorgeschlagen - und nun letztlich genehmigt. Die Anhebung der Eintrittspreise sei "unvermeidbar" gewesen, sagt Samtgemeindebürgermeister Mathias Eilers (SPD). "Mit Rücksicht auf die ganzen Krisensituationen" der vergangenen Jahre habe die Gemeinde immer wieder darauf verzichtet. Eilers nennt die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg sowie den Umbau innerhalb des Bades als Begründung für den Aufschub. Doch nun seien die Kostensteigerungen so eklatant geworden, dass es keine Alternative gab. "Wir wollen weiterhin familienfreundlich bleiben, mussten aber eine moderate Erhöhung umsetzen", sagt Eilers.
Denn das Freibad sei stark von deutlich erhöhten Energiekosten betroffen. Zwar habe man das Glück, dass dort viel mit Sonnenenergie gearbeitet werden könne, dennoch blieben jährlich "knapp 100.000 Kilowattstunden an Gaskosten" über. Beim Stromverbrauch hätten durch Sparmaßnahmen zwar etwa 30 Prozent eingespart werden können, das reiche jedoch nicht aus, um die Mehrkosten aufzufangen, erklärt der Samtgemeindebürgermeister. "Überall sind die Kosten gestiegen", sagt Eilers und führt nicht nur die Energiepreise, sondern auch Lohnkosten und die allgemeine Inflation ins Feld.
"Wir machen das nicht, um Gewinn zu machen - sondern sind dazu gezwungen", sagt Eilers. Das Freibad mache jedes Jahr einen Verlust von etwa 250.000 Euro. "Da sind wir gehalten, Preisanpassungen, die überfällig waren, vorzunehmen." Dieser Schritt sei nach den vergangenen acht Jahren nicht zu vermeiden gewesen. "Das machen wir alle nicht gerne, aber die Inflation geht auch an unserer Gemeinde nicht vorbei."
Der CDU-Antrag beinhaltete aber nicht nur neue Preise, sondern auch eine Ausweitung der Öffnungszeiten am Vormittag. Dieser Beschluss wurde vom Rat aber mehrheitlich abgelehnt. Eilers erklärt: "Wir müssten mehr Personal einstellen, das aber nicht zu kriegen ist, zum anderen würden dann die Lohnkosten wieder steigen." Der Bademeister könne die zusätzlichen Stunden nicht leisten.
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Zudem habe eine Analyse gezeigt, dass im Erlebnisbad "morgens nicht viel los ist", sagt Eilers. Die meisten Gäste kämen eher nachmittags und in den Abendstunden. Wer dennoch morgens ab 8 Uhr schwimmen möchte, könne das als Mitglied im Freibadverein aber tun. Somit bleiben die Öffnungszeiten, wie sie sind: wochentags von 12 bis 20.30 Uhr und an Wochenenden von 11 bis 20.30 Uhr.