Rehden hakt Aufstieg ab: "Der Zug nach oben ist abgefahren"
Source: kreiszeitung.de
0:1 in Delmenhorst: Die Resthoffnungen auf einen direkten Wiederaufstieg sind für den Fußball-Oberligisten BSV Rehden dahin. Im Saisonschlussspurt dürfte Trainer Kristian Arambasic nun verstärkt auf ein anderes Personal setzen.
Delmenhorst - Während sich Delmenhorsts Trainer Dominik Schmidt angeregt mit dem Schiedsrichtergespann unterhielt, hatte Kristian Arambasic seine Spieler im Kreis versammelt und redete mit gedämpfter Stimme auf sie ein. Vielleicht verriet der Trainer des BSV Rehden hier bereits, was er später auf der Pressekonferenz ankündigte: Im Saisonschlussspurt der Fußball-Oberliga wird Arambasic verstärkt auf anderes Personal setzen.
Das lag auch an den 90 Minuten beim SV Atlas. Durch die 0:1 (0:0)-Niederlage ist für den BSV ein Aufstiegsplatz in weite Ferne gerückt. "Der Zug nach oben ist abgefahren", bekannte Arambasic: "Insgesamt fehlen uns einfach bestimmte Skills, um in dieser Liga ganz oben angreifen zu können."
Ab Ostermontag, wenn die Schwarz-Weißen um 15.00 Uhr den MTV Eintracht Celle empfangen, geht es bereits mehr um die Langzeitentwicklung. "Ich werde jetzt häufiger den Jungs die Chance geben, die bisher öfters auf der Bank saßen", betonte der BSV Trainer.
Das macht durchaus Sinn. Die Niederlage in Delmenhorst war bereits die neunte der Saison, bei elf Siegen. Der BSV Rehden ist momentan nicht mehr als Durchschnitt in dieser rustikalen Oberliga. Das zeigte sich auch beim SV Atlas. Die Gäste versuchten zwar alles, entwickelten aber zunächst überhaupt keine Durchschlagskraft. Weil die Pässe häufig zu ungenau waren. Weil sie zu wenig zweite Bälle ergatterten. Weil ihnen die Bälle bei der Annahme - auf dem zugegebenermaßen schlechten Grün in Delmenhorst - ein ums andere Mal versprangen. Weil ihnen die Geradlinigkeit bei ihren wenigen Chancen fehlte.
Nach 20 Minuten gähnte ein Ballkind auf der Tartanbahn herzhaft. Es passierte nichts hinter dem Tor des SV Atlas, geschweige denn vor diesem. Delmenhorsts Keeper Damian Schobert schob Sprünge aus dem Stand ein, um angesichts der Beschäftigungslosigkeit nicht zu arg auszukühlen.
Die Gastgeber waren in der Anfangsphase besser. "Wir hatten von Beginn an ein gutes Positionsspiel", freute sich Trainer Schmidt. In der vierten Minuten vernaschte der Ex-Rehdener Shamsu Mansaray auf seiner linken Seite Hakim Traore und Lovro Sindik, passte quer auf Steffen Rohweder, doch dessen Schuss wurde geblockt. Als Rohwedder in der 33. Minute erneut im Strafraum auftauchte, konnte kein Rehdener Abwehrspieler mehr eingreifen. Doch der Atlas-Stürmer zielte aus nächster Nähe zu hoch. Auf der Gegenseite versuchten es Alessio Arambasic (31.), Ayala (42.) und Daniel Michel (45.) aus der Distanz - mit überschaubarem Erfolg.
Rasanter startete die zweite Halbzeit. Nach Steilpass von Rohwedder war Mansaray (52.) auf und davon, er visierte von halblinks die rechte Torecke an, doch der Ball, den alle schon drin gesehen hatten, sprang vom Innenpfosten zurück ins Feld.
Dann wieder der BSV Rehden: Flanke Traore, am langen Pfosten nahm Tony Lesueur den Ball gekonnt an, drosch diesen aber flach rechts am Tor vorbei. Und kurz danach passierte es: Philipp Eggersglüß schickte Ibrahim Temin über die linke Schiene, dessen Rückpass von der Grundlinie schob Mansaray aus zentraler Position zum 1:0 (68.) ein. Eine zwingende Schlussoffensive des BSV Rehden blieb aus. Erst in der 90. Minute wurde es noch mal heikel für Atlas, als Temin einen Amadou-Sarr-Schuss einige Meter vor der Torlinie blockte.
"Es tut gerade einfach weh", sagte Rehdens geknickter Kapitän Josip Tomic und traf damit perfekt das Bild, das seine bedröppelt dreinschauenden Mannschaftskameraden nach dem Schlusspfiff vermittelten.