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Vergebens gekämpft: Wie die TSV Burgdorf II den nächsten Nackenschlag erhielt

Vergebens gekämpft: Wie die TSV Burgdorf II den nächsten Nackenschlag erhielt

Source: HAZ – Hannoversche Allgemeine
Author: Uwe Serreck

Burgdorf. Nach dem Abpfiff der Partie in der 3. Liga Nord-Ost zwischen der TSV Burgdorf II und dem SC Magdeburg II war die Stimmung nicht nur bei den 210 Zuschauern in der Halle der Gudrun-Pausewang- Schule auf dem Nullpunkt. Fast in letzter Sekunde verloren die Jungrecken das Duell der Bundesliga-Reserveteams mit 30:31 (12:14). Es fühlte sich an, als würde der Burgdorfer Abstieg bereits feststehen. So weit ist es noch nicht, doch die elfte Heimpleite war ein herber Nackenschlag, der die Hoffnungen auf den Klassenerhalt deutlich sinken ließ.

Trainer Heidmar Felixson rang nach dem Abpfiff nach Worten. "Die Jungs haben wahnsinnig gekämpft und hätten den Sieg verdient gehabt. Jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da. Das tut weh", gab der Isländer einen Einblick in seine Gefühlslage.

Während der 60 Minuten hatte seine Mannschaft eines ihrer besten Heimspiele gemacht. Vom Anpfiff weg war deutlich zu spüren, dass der begeisternde Derbysieg in Anderten eine Menge Selbstvertrauen gegeben hatte. Die Burgdorfer machten viel Tempo und lagen nach gut sieben Minuten durch den Treffer des wieder blendend aufgelegten Niklas Gautzsch mit 6:4 vorn. Die starken Magdeburger fanden aber das Stoppschild und kamen ins Tempospiel. Die Partie kippte, und in der 18. Minute hieß es 7:10.

Felixson bat das erste Mal zur Besprechung und wechselte zwischen den Pfosten. Für Lasse Andresen, der am Freitag noch zum Bundesliga-Kader der Recken gegen Hamburg gehört hatte, diesmal aber keinen guten Tag erwischte, kam Szymon Wagner, der in der Folge eine gute Leistung zeigte. Trotzdem wuchs der Rückstand fünf Minuten vor dem Seitenwechsel auf 8:12. Kurios: Magdeburgs Trainer nahm trotzdem die Auszeit und brachte die TSV damit zurück ins Spiel. Daniel Weber und Kjell Maelecke verkürzten 120 Sekunden später auf 11:12.

Auch nach Wiederanpfiff blieb es ein enges Spiel, in dem sich beide nichts schenkten. Nach einem Burgdorfer Blitzstart traf Niklas Gautzsch zum 16:15 (34. Minute), nur sechs Zeigerumdrehungen später hatte wieder Magdeburg die Nase mit 20:18 vorn. Doch Gautzsch lief jetzt richtig heiß und glich mit seinen Toren fünf und sechs in der 42. Minute zum 20:20 aus.

Auch auf den Trainerbänken wurde es hitziger: Felixson bekam für zu lautstarkes Reklamieren die Gelbe Karte - eine Entscheidung, die Folgen haben sollte. Zunächst übertrug sich die Energie des Trainers aber auf das Feld, wo sich die TSV in einen kleinen Rausch spielte. Wer sonst als wieder Gautzsch traf elf Minuten vor dem Ende zum 24:23. Johannes Thiel und Justin Wollny erhöhten sogar auf 28:24 (53.) und die Stimmung auf den Rängen war nahe des Siedepunktes. Spätestens als erneut Gautzsch auf 29:25 stellte, wurde der Sieg greifbar, zumal nur noch etwas mehr als sechs Minuten zu spielen waren. Eine strittige Zeitstrafe gegen Thiel ließ das Spiel dann kippen. Der SCM verkürzte auf 28:30 (57.). Bei der TSV begann das Nervenflattern, und 60 Sekunden vor der Sirene war die Führung dahin.

Selbst aus dem Unentschieden wurde nichts. 20 Sekunden vor dem Ende kassierte Felixson eine Zeitstrafe gegen die Bank, nachdem er wieder in den "verbalen Austausch" mit den Unparteiischen ging. "Meine erste Zeitstrafe als Trainer. Das darf mir nicht passieren. Ich kann mich nur bei der Mannschaft entschuldigen", sagte der 47-Jährige. Die Überzahl nutzte Magdeburg eiskalt.