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Landesgartenschau 2030: Duderstadts Ideen vom Baumkronenpfad am Wall bis zum Brehmestrand

Landesgartenschau 2030: Duderstadts Ideen vom Baumkronenpfad am Wall bis zum Brehmestrand

Source: GT - Göttinger Tageblatt
Author: Rüdiger Franke

Duderstadt. Duderstadt will sich als Ausrichter der Landesgartenschau im Jahr 2030 bewerben. Bürgermeister Thorsten Feike (FDP) hat am Sonntag bei einem Rundgang zu den einzelnen Schauplätzen von den Ideen und Überlegungen berichtet. "Wir wollen aber auch die Ideen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger einbeziehen", betonte er.

Den ersten Stopp machte Feike an der Sitzecke unterhalb der St.-Cyriakus-Kirche gegenüber vom Tabalugahaus, nahm etwas Zeit für eine kurze Zeitreise: "Hier stehen wir an der Stelle, wo vor 30 Jahren am 22. April 1994 die Landesausstellung ,Natur im Städtebau' eröffnet wurde", erinnerte er an den Vorgänger der Landesgartenschau, von der die Stadt in ihrer Entwicklung stark profitiert habe.

"Ohne die LNS hätten wir das LNS-Gelände nicht in der jetzigen Form und auch die Kulturveranstaltungen haben damals ihren Anfang genommen", erzählte der Bürgermeister. "Und deshalb wird am 25. Mai zum Auftakt des diesjährigen Kultursommers auch wieder die Band spielen, die schon damals gespielt hat, Midlife Crisis."

Das LNS-Gelände sei guter Beweis für das Stichwort Nachhaltigkeit. "Das Konzept gibt uns bis heute recht", ergänzte Bauhofleiter Frank Widera, der 1994 zur Umsetzung der LNS nach Duderstadt gekommen war. Mit einer neuen Landesgartenschau könne man versuchen, das Gelände aufzuhübschen. "Es gibt selten ein so tolles Gelände, was man nutzen kann", bestätigte Christian Rast, Mitglied der Geschäftsleitung der ift Freizeit- und Tourismusberatung, die Duderstadt im Vorfeld der Bewerbung berät.

"Hier wurde ein schöner Lebensraum geschaffen", sagte auch Feike. Jetzt müsse geschaut werden, wie dieser weiterentwickelt werden könne. Und dabei könnten die Bürgerinnen und Bürger helfen. Angefangen am Rathaus und im LNS-Gelände sind im Bereich der geplanten Stationen für die Landesgartenschau insgesamt neun Schilder mit QR-Codes aufgestellt. Darüber können alle ihre Ideen und Gedanken zu bestimmten Fragestellungen eingeben, anonym oder wer mag auch mit Namensangabe.

"Mein Duderstadt am Brehmestrand" heißt es in einem Lied über "des Eichsfelds Kron und Zier". "Eine der vielen Ideen ist, den Brehmestrand hier im LNS-Gelände tatsächlich umzusetzen", sagte Feike und fügte hinzu, "auch wenn das genau genommen ja nicht die Brehme, sondern das Sandwasser ist. Aber dann könnte man hier vielleicht gemütlich im Liegestuhl sitzen."

Für die Gestaltung des Walls gibt es auch bereits Überlegungen. "Der Wall ist das Naherholungsziel für Duderstadt", sagte Feike. Nach Wideras Erläuterungen war er seinerzeit als Promenade rund um die Altstadt gebaut worden, mit der Vorgabe, dass der Blick auf die Stadt gegeben sei. "Wir wollen irgendwann zu dem historischen Bild zurückkommen."

Doch es gibt auch andere Ideen für den Stadtwall. "Die gehen sogar so weit, dass wir einen Baumkronenpfad einrichten könnten, wenn die Bäume das tragen können", sagte Widera. Feike erzählte, dass an anderen Stellen das Flussbett zurück an den Wall gelegt werden könnte - aber nicht zwangsweise gefüllt mit Wasser, sondern vielleicht als Bahn für Skater und Inliner.

Wasser spiele allerdings an vielen Stellen eine wichtige Rolle in den Überlegungen für die Bewerbung, so auch im Bereich der Talwiese. "Nahe zum Freibad könnten wir hier eventuell auch einen Hahlestrand anlegen", sagte Feike. Aber auch die Talwiese sei Teil der Umgestaltungen. Dort könne die ehemals sportliche Historie des Areals noch mehr in den Vordergrund gerückt werden, erklärte Claas Scheele vom Landschaftsarchitekturbüro RMPSL.

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Eine große Herausforderung sei, die Verbindung zwischen der Wallanlage und dem Landschaftspark an der Talwiese zu schaffen, so Scheele. Flankierend stehe auch die bauliche Entwicklung in Duderstadts Südwesten, ergänzte der Duderstädter Stadtplaner Stefan Schmidt. Mit der Entwicklung der Talwiese würde "eine hochattraktive Verbindung" zur Stadt entstehen.

Bislang sind alles noch Gedankenspiele. "Zunächst muss der Rat am 18. Juni darüber entscheiden, ob wir uns bewerben wollen", erklärte Feike am Ende des Rundgangs. Danach habe die Stadt bis November Zeit, die Bewerbung einzureichen. Und bis zum 1. März falle dann die Entscheidung, welche Stadt die Landesgartenschau 2030 ausrichten wird. Trotzdem müsse man bereits Vorarbeit leisten. "Dazu stehen wir unter anderem in enger Verbindung mit Leinefelde, die ja schon 2026 die Thüringer Landesgartenschau ausrichten."