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Platz für Container: Das plant Schneemann Recycling für das Marktkauf-Gelände in Duderstadt

Platz für Container: Das plant Schneemann Recycling für das Marktkauf-Gelände in Duderstadt

Source: GT - Göttinger Tageblatt
Author: Nadine Eckermann

Duderstadt. "Bock auf Container" haben die Brüder Claus und Alexander Schaper nicht nur in der Radiowerbung, sondern auch im echten Leben. Wieviel Bock darauf, das zeigen die Zukunftspläne, die die Geschäftsführer der Schneemann Recycling GmbH hegen: Das Unternehmen am Standort Duderstadt soll wachsen - und das so rasch wie möglich.

Am deutlichsten werden die Ideen der Brüder, schaut man sich die Pläne zur Erweiterung und Neuorganisation des Geländes an der Schöneberger Straße in Duderstadt an. Von derzeit 22.000 Quadratmetern Fläche - in Westerode stehen noch einmal rund 10.000 Quadratmeter zur Verfügung - soll das Gelände in Duderstadt auf knapp 35.000 anwachsen.

Die Vorbereitungen dafür sind bereits getroffen: Seit Anfang des Jahres gehört dem Unternehmen das Gelände des ehemaligen Einkaufszentrums Marktkauf, um dessen Nutzung es in den vergangenen Jahren einiges Hin und Her gegeben hatte. Auf die Schließung des Marktes 2017 folgte dessen Abriss, kurze Zeit später wurde bekannt, dass Kaufland das Gelände gekauft hatte. Im Sommer 2018 dann die für viele ernüchternde Nachricht: Kaufland wird sich nicht an der Schöneberger Straße in Duderstadt ansiedeln. Der Grund: Eine "Neubewertung der Gesamtsituation". Wolfgang Nolte, damals Bürgermeister der Stadt Duderstadt, wies Gerüchte zurück, die Stadt habe die Genehmigung zum Bau einer Tiefgarage nicht gegeben und damit die Ansiedlung des Supermarktes verhindert: "Einen Bauantrag hat es nie gegeben", erklärte er seinerzeit.

Jahrelang gab es verschiedene Gerüchte, was aus dem Gelände werden soll, das im Grunde aus einer umzäunten Schotterfläche bestand. Nun also steht fest: Schneemann baut dort, sobald die Formalien erledigt sind. "Wir wollen unseren Platz hier. Wir haben in den vergangenen Jahren einen ganz schönen Schub gemacht", erklärt Alexander Schaper.

Die Vergrößerung soll den dadurch entstandenen höheren Platzbedarf ausgleichen. Die Idee: Haufwerke und Verwaltung sollen am bestehenden Ort bleiben, eine Werkstatt und Stellflächen für Container, Fahrzeuge und mehr auf dem ehemaligen Marktkauf-Gelände entstehen. In Westerode sollen weiter die Spezial-Container lagern sowie Dinge, die nicht für den täglichen Gebrauch benötigt werden. Damit sollen Anlieferung und Fuhrbetrieb voneinander getrennt werden, um die Situation auf dem Haufwerk-Gelände zu entspannen.

"Für die Kundinnen und Kunden wird es eine Entlastung sein", kündigt Claus Schaper an. "Beim Be- und Entladen wird es ruhiger." Insbesondere nachmittags, wenn die Handwerksbetriebe kämen, die Schneemann-Fahrer von ihre Touren zurückkehrten und der private Anlieferbetrieb herrsche, sei derzeit manchmal ein "ziemliches Gewusel", so Claus Schaper. Durch das Auslagern der Fahrzeuge, Sammelbehälter und Gitterboxen auf den neuen Platz könnten die Haufwerke für die verschiedenen Materialien umorganisiert und platzmäßig auseinandergezogen werden. So stünden dann bessere Fahrwege zur Verfügung - angestrebt sei, alles im Einbahnstraßensystem laufen zu lassen, um Gefahren durch Rückwärtsfahren insbesondere mit Anhängern zu bannen. Auch sollen Kundinnen und Kunden zukünftig alle Haufwerke "trockenen Fußes" erreichen, so die Brüder.

Einen weiteren Vorteil soll die Vergrößerung des Platzes für die Haufwerke auch in Sachen Nachhaltigkeit haben: "Wir können dann besser in die Tiefe des Materials gehen, um es besser aufzubereiten", sagt Alexander Schaper. Um ein Material einer stofflichen Verwertung zuzuführen, muss es möglichst rein sein. Mehr Platz bedeute eine bessere Möglichkeit der Sortierung und damit eine bessere Verwertung, machen die Brüder deutlich. Als Beispiel nennen sie Hartkunststoff, der beispielsweise für Wasser- und Abwasserrohre verwendet wird. "Derzeit haben wir keine eigene Fraktion. Hätten wir sie, könnten wir dieses Material besser verwerten."

Die neue Werkstatt auf dem Nachbargelände soll modernen Ansprüchen Genüge leisten und die Möglichkeit zur Fahrzeugreinigung bieten, erklären die Brüder. Auch sollen neue Sozialräume für die rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter errichtet werden. So finde der gesamte Fahrerbetrieb an einem separaten Platz statt. Hinsichtlich der Mitarbeiterzahl gehen die Schaper-Brüder davon aus, in den kommenden Jahren etwa fünf zusätzliche Kräfte einzustellen. Aktuell suchen sie einen Auszubildenden zum Berufskraftfahrer und Fahrer, zukünftig werde auch ein Schlosser, Landmaschinentechniker oder Nutzfahrzeugmechaniker gebraucht.

Auf dem ehemaligen Marktkauf-Gelände soll es nun so schnell wie möglich weitergehen, hoffen die Geschäftsführer. Der Bauantrag werde noch in diesem, spätestens im kommenden Monat abgegeben, sagen sie. "Wir hoffen auf eine schnelle Genehmigung", erklärt Alexander Schaper. Und "wenn der Bauantrag durch ist, fangen wir sofort an. Der Plan ist eigentlich, dass wir Mitte nächsten Jahres schon fertig sind."