Vogelzählung: LBV rief wieder zur "Stunde der Gartenvögel"
Source: Merkur.de
Landkreis Fürstenfeldbruck- Zum 20. Mal haben Bürgerinnen und Bürger in Bayern heuer im Rahmen der "Stunde der Gartenvögel" die gefiederten Gäste im Garten, Park oder auf dem Balkon gezählt und dem bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) gemeldet.
Rund 10.800 Menschen aus dem Freistaat haben sich an der Mitmachaktion beteiligt, die der LBV gemeinsam mit seinem bundesweiten Partner NABU durchführt. "In den 20 Jahren haben sich unsere Landschaft und unsere Gesellschaft verändert und politische Entscheidungen den Naturschutz positiv wie negativ beeinflusst", so die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Dass der Schutz unserer Gartenvögel nach wie vor relevant ist, zeigt auch in diesem Jahr ein trauriger Negativrekord: Gerade einmal 27 Vögel meldeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Durchschnitt von den unterschiedlichsten Zählstellen. Das sind so wenige Vögel wie noch nie in der 20-jährigen Geschichte der Aktion..
Bei der diesjährigen Zählung haben im Landkreis Fürstenfeldbruck 253 Bürgerinnen und Bürger aus 170 Gärten teilgenommen. Mit nicht einmal 22 Vögeln pro Garten lag die Region wieder unter dem bayernweiten (28) und dem oberbayerischen (24,5) Durchschnitt. Die ersten beiden Plätze belegen im Landkreis Fürstenfeldbruck die gleichen Vogelarten wie in ganz Bayern: Spatz und Amsel. Jedoch wurden fast 13 Prozent weniger Spatzen als letztes Jahr gemeldet, was den langfristigen Abwärtstrend der Art widerspiegelt.
Einer der großen Gewinner ist bei uns der Mauersegler (+26 Prozent und 108 Meldungen). "Da diese Art in der Regel aber nur beim Überflug beobachtet wird und einen Aktionsradius von durchschnittlich 3 Kilometer hat, kann man hier jedoch nicht auf eine generelle Zunahme schließen". so der LBV. Ergebnisse anderer Untersuchungen zeigten eher, dass die Art bei uns weniger wird, da Brutplätze bei Sanierungsmaßnahmen verloren gehen.
Kleiber wurden wesentlich häufiger als letztes Jahr gesichtet (Zunahme um 30 Prozent) und auch die Saatkrähe wurde wesentlich häufiger gesichtet (Zunahme 23,5 Prozent). Allerdings mit einer relativ geringen Gesamtzahl von 44 Individuen (Vergleich Rabenkrähe 125 Individuen). Besonders erfreulich sind die Zunahmen bei der Goldammer (24 Prozent und 15 Sichtungen) sowie Gartenrotschwanz (76,3 Prozent und 25 Sichtungen), da beide Arten standorttreu sind und auf naturnahe und vogelfreundliche Gärten und Zählumgebungen hinweisen.