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Kulturforum: Berliner Planungsbüro soll Vorplatz und Park neu gestalten

Kulturforum: Berliner Planungsbüro soll Vorplatz und Park neu gestalten

Source: http://www.rga.de
Author: Nadja Lehmann

Burscheid. Ein Berliner Büro soll es richten: Der Stadtentwicklungsausschuss sprach sich dafür aus, mit der Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH Verhandlungen aufzunehmen. Ihr Entwurf zur Umgestaltung des Vorplatzes am neuen Kulturforum sowie des Luchtenberg-Richartz-Parks war von einer Jury mit dem 1. Preis bedacht worden. Neben Vertretern namhafter Planungsbüros hatten auch Ortspolitiker in der Jury gesessen, ebenso das Düsseldorfer Büro ASS, das mit dem Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK) den Leitfaden für Burscheids Innenstadtumbau mitgeprägt hat. Dazu gehören auch das einstige Haus der Kunst und der danebengelegene Luchtenberg-Richartz-Park. Aus dem ASS-Büro war Stadtplaner Jens Ebener nach Burscheid gekommen, um Details des Siegerentwurfs zu erläutern. Er hatte die Jurysitzung begleitet und vorbereitet.

Eine offene Rasenfläche bildet im Entwurf des Berliner Büros Reschke das Kernstück. "Es handelt sich um eine sehr offene Gestaltung", betonte Ebener. Entscheidend: Die Lindenallee direkt am Kulturforum wird bewahrt, der Baumbestand am westlichen und südlichen Rand des Parks ergänzt und verstärkt. "Damit wird der offene Bereich in der Mitte, der multifunktional genutzt werden kann, noch betont", erklärte Ebener.

Der Entwurf von Reschke Landschaftsarchitekt punkte mit klarer Wegestruktur, indem die Nord-Süd-Achse vom neuen Montanusquartier hinüber zum Kulturforum betont werde und die übrigen Wege sich unterordneten, so Ebener. Dem Hauptweg angegliedert wird im Entwurf eine Stufenanlage; der Spielplatz soll da bleiben, wo er ist.

Entscheidende Vorgabe des Wettbewerbs war, dass die Umgestaltung nicht mehr als 740.000 Euro netto kosten darf. Der Entwurf der Berliner Planer setzt deshalb klare Prioritäten und verzichtet auf eine aufwendige Ausführung der Parkwege (Ebener: "Nur eine leichte Asphaltierung"), auf die Umgestaltung des Umfelds an der Villa Luchtenberg sowie auf die Beleuchtung im Park. Letzteres bereitete im Ausschuss dem Fraktionsvorsitzenden des Bündnis für Burscheid (BfB), Michael Baggeler, "Bauchschmerzen", wie er bekannte: "Zumindest am Hauptweg sollten wir zusehen, dass wir eine Beleuchtung realisieren." Damit stieß er auch bei Dr. Hartmut Schepanski (CDU) und Jörg Berwe (SPD) auf Zustimmung. "Beleuchtung", unterstrich Schepanski, "ist wichtig für das Sicherheitsgefühl."

Das Büro Reschke hat zwar auf manches verzichtet, um den Kostenrahmen nicht zu sprengen. Doch die Planer schlagen den Einsatz hochwertiger regionaler Materialien vor - wie Grauwacke. Entsprechende Platten sollen auf dem Vorplatz des Kulturforums sowie in der Sitzstufenanlage im Park verwendet werden.

Den Vorplatz sollen "bergische Moosgärten" rahmen, ebenso wie Pflanzinseln mit Stauden und Blühgräsern. "Eine ökologisch hochwertige Lösung", unterstrich Ebener in seinem Vortrag. Dort sollen auch zwei barrierefreie Parkplätze angesiedelt werden.

Diskussionsbedarf sehen Stadt und das begleitende Büro ASS noch im Übergangsbereich Vorplatz/Park sowie bei der barrierefreien Wegeführung in Richtung Untergeschoss: Die Lindenallee, die während der Bauarbeiten aufwendig geschützt wurde (Ebener: "Die Bäume sind trotzdem gestresst"), soll nicht gefährdet werden.

Die Ortspolitiker spendeten einhellig Lob. "Die Jury hat richtig entschieden. Auch unsere Fraktion begrüßt den Entwurf", unterstrich Michael Baggeler. Einen "sehr grünen Entwurf" nannten Sabine Rusch-Witthohn (Grüne) und Bodo Jakob (SPD) die Pläne des Büro Reschke. "Die Aufenthaltsqualität wird massiv verbessert. Wir bekommen da etwas, um das uns die Nachbarstädte beneiden werden. Wir müssen es dann mit Leben erfüllen", sagte Jakob.

Schon im Juni sollen die Verhandlungen mit dem Berliner Büro aufgenommen werden. Wann würde man diese als gescheitert erklären, wollte Sabine Rusch-Witthohn wissen. "Die jetzigen hiesigen Empfehlungen sind Eingriffe ins Konzept. Die muss das Büro mittragen", lautete Ebeners Antwort. Zudem müssten die Berliner nun ein Team zusammenstellen, das ihre Leistungsfähigkeit garantiere.

Sollten die Verhandlungen scheitern, stünden aber noch das Büro DTP aus Essen sowie Weihrauch+Fischer aus Solingen bereit. Diese hatten in dem Wettbewerb, an dem insgesamt fünf Büros teilnahmen, zwei dritte Plätze errungen.

Und natürlich spielt bei den Verhandlungen auch das Geld eine Rolle. Der Kostenrahmen von 740.000 Euro soll eingehalten werden. Dazu aber wurde Horst Buttkus (CDU) deutlich: "Wir wollen entscheiden, ob wir diesen Entwurf umsetzen. Auch dann, wenn er teurer wird." Das dürfe kein automatisches Ausschlusskriterium sein.

Klar aber ist: Bereits im Frühjahr 2025 muss es losgehen. Denn Vorplatz und barrierefreie Anbindung zum Untergeschoss des Kulturforums müssen bis zur Saisoneröffnung 2025/26 fertig sein. Dann geht das einstige Haus der Kunst als Kulturforum an den Start.