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Dassower suchte über ein halbes Jahr eine Wohnung: "Die Angebote waren teilweise wirklich frech"

Dassower suchte über ein halbes Jahr eine Wohnung: "Die Angebote waren teilweise wirklich frech"

Source: OZ - Ostsee-Zeitung
Author: Lena Bergmann

Dassow. Pärchen mit Hund sucht Wohnung mit Garten: So oder so ähnlich sah das Anschreiben bei der Wohnungssuche von Kris Bauschke und seiner Partnerin vor drei Jahren aus. Vorher hat das Paar, das eigentlich aus Bayern kommt, in der Nähe von Flensburg gewohnt. Als seine Frau jedoch einen Job auf dem Priwall in Lübeck bekam, stand für die beiden fest: Wir ziehen nach Nordwestmecklenburg. Das war jedoch leichter gesagt als getan - rund sechs Monate hat die Wohnungssuche am Ende gedauert.

Sie begannen, die einschlägigen Internetseiten wie Immoscout24 oder Kleinanzeigen zu durchforsten. Mit mäßigem Erfolg. "Zwischenzeitlich waren wir wirklich frustriert", erzählt Kris Bauschke. Aufgrund der Nähe zu Lübeck legten sie ihren Fokus bei der Suche auf Dassow und das Umland. Auch wünschten sie sich für ihre Traumwohnung einen Garten oder Gartenanteil. "Wir haben einen Schäferhund - da hätte uns ein Balkon nicht gereicht", so Kris Bauschke.

Die Quadratmeteranzahl war dem Paar egal, lediglich drei Zimmer sollte die Wohnung haben. "Da ich zu hundert Prozent im Homeoffice arbeite, war uns ein Rückzugsort schon wichtig", erklärt der 38-Jährige die Präferenzen.

Schnell mussten er und seine Partnerin feststellen: Für eine Wohnung nach ihren Vorstellungen müssen sie mindestens 1300 Euro zahlen. Einmal besichtigten sie ein Häuschen im Grevesmühlener Ortsteil Degtow, das laut Kris Bauschke jedoch eher einem alten Gartenhaus ähnelte. Die monatliche Miete dafür? 1200 Euro kalt. "Die Angebote waren teilweise wirklich frech", so der Projektmanager.

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Die Vermieter seien zwar meist freundlich und zuvorkommend gewesen, aber hätten die Immobilien oft schöner dargestellt, als sie waren. "Oft hieß es dann, dieses und jenes würde 'den Charme einer Wohnung ausmachen'. In Wirklichkeit waren das aber eher Argumente, die Wohnung nicht zu nehmen", schildert Kris Bauschke seine Erfahrungen. Auch seien viele Wohnungen wirklich weit draußen gewesen - das müsse man wollen, so der gebürtige Bayer.

Da das Paar auch nach mehreren Monaten nichts fand, das passte, spielte es zwischenzeitlich sogar mit dem Gedanken, eine Immobilie zu kaufen. Die Objekte fingen bei 300 000 Euro an, erinnert sich Kris Bauschke. "Bei einem Kauf hätte es aber schon die absolute Traumwohnung sein müssen", sagt er. Die fand sich jedoch nicht. Die Suche ging weiter.

Um die 60 Inserenten kontaktierten die Bauschkes innerhalb von sechs Monaten, rund 20 Objekte besichtigten sie. "Mühselig", nennt Kris Bauschke die Suche. Auf den Suchportalen hätten sie eingestellt, dass sie benachrichtigt werden wollen, sobald eine neue Wohnung eingestellt werde. "Da muss man schnell sein." Den Text für die Anfragen hatte das Paar vorgeschrieben und beim Eingang einer Nachricht kopiert und abgeschickt. "Oft haben wir darauf jedoch leider nicht einmal eine Rückmeldung bekommen", bilanziert er.

Vor drei Jahren sind sie dann in Dassow fündig geworden. Zu zweit wohnen sie nun auf 120 Quadratmetern im Neubau und zahlen dafür 1500 Euro monatlich. Nicht gerade günstig. Der Neubau kostet zwar, aber habe Vorteile: Er habe im Vergleich zum Altbau oft geringere Instandhaltungskosten und biete mehr Komfort, sagt Kris Bauschke. Eigentlich sei die Wohnung jedoch viel zu groß. "Das hätten wir gar nicht gebraucht", so Kris Bauschke. Beschweren möchte er sich dennoch nicht. "Wir haben eine tolle Wohnung und fühlen uns dort sehr wohl, der Rest sind Luxusprobleme."

Was er Wohnungssuchenden empfiehlt? "Viel Geduld mitbringen", sagt Kris Bauschke. Sein Erfolgsgarant war am Ende die tägliche Kontrolle der Portale. Die persönliche Ansprache und wer hinter der Anfrage steckt, glaubt er, seien aber auch wichtig. "Für viele Vermieter sind wir nur eine Anfrage von vielen."