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Internationaler Comic-Salon Erlangen öffnet zum 21. Mal seine Pforten

Internationaler Comic-Salon Erlangen öffnet zum 21. Mal seine Pforten

Source: OTZ - Ostthüringer Zeitung
Author: Anette Elsner

Erlangen. Wichtigste deutsche Veranstaltung für Grafische Literatur zieht bis zu 30.000 Besucher nach Franken. Unter den Kunstschaffenden ist eine Thüringerin.

"Die Comics von Olivia Vieweg kommen harmlos, mitunter niedlich daher und entwickeln dabei trotzdem eine Wucht, die sich auch in Gewalt entlädt": Genau das hat die Organisatoren des Internationalen Comic-Salons in Erlangen beeindruckt - die Weimarer Künstlerin bekommt zur 41. Auflage der größten und wichtigsten Veranstaltung für grafische Literatur in Deutschland dort eine eigene Ausstellung. Die dreht sich um "Fangirl Fantasy", das jüngste Werk von Vieweg, das pünktlich zum Branchen- und Fantreffen erscheint.

Der Comic-Salon verteilt sich bis Sonntag, 2. Juni, in der Erlanger Innenstadt. Viewegs Ausstellung ist im Kunstmuseum zu sehen, das Stadtmuseum präsentiert erstmals in Deutschland eine Werkschau des französischen Künstlers Johann Sfar, einst Karikaturist bei "Charlie Hebdo", bekannt geworden mit der Reihe "Die Katze des Rabbiners". Ihm wird der Max-und-Moritz-Preis für ein "herausragendes Lebenswerk" verliehen. Damit steht er in einer Reihe mit Ralf König, Albert Uderzo oder auch Claire Bretécher, die sämtlich mit diesem wichtigsten deutschen Preis für grafische Literatur ausgezeichnet wurden.

Verliehen wird er alle zwei Jahre, jeweils beim Internationalen Comic-Salon, in verschiedenen Kategorien. Der Preis für den oder die beste deutschsprachige Künstlerin ist mit 10.000 Euro dotiert, der für das beste deutschsprachige Debüt mit 1000 Euro. Alle anderen sind Ehrenpreise, finanziert wird alles von der Stadt Erlangen, die sich den Comic-Salon in diesem Jahr insgesamt eine Million Euro kosten lässt.

Die Macher sind stolz darauf, in der Tradition von Karl Manfred Fischer zu arbeiten, des Kulturamtsleiters, der 1984 den Comic-Salon ins Leben rief. Eine Reihe von Pionieren der deutschsprachigen Comic-Szene sei damals an Fischer herangetreten, "weil sie in ihm einen mutigen und innovativen Ideen gegenüber aufgeschlossenen Programmmacher vermuteten", erzählt Bodo Birk, Abteilungsleiter Festivals und Programme im Erlanger Kulturamt.

"War der Salon über lange Zeit eher eine Special-Interest-Veranstaltung mit einem überwiegend mittelalten, männlichen Publikum, kommen heute sehr viele junge Leute, mindestens genauso viele Frauen wie Männer, aber auch sehr viele allgemein an Kunst und Kultur interessierte Menschen, viele Familien mit Kindern und natürlich ein Fachpublikum aus ganz Europa", zählt Bodo Birk nicht ohne Stolz auf, wie sich der Salon entwickelt hat.

Erwartet werden zwischen 25.000 und 30.000 Besucher, denen etwa 300 Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops angeboten werden, 24 Ausstellungen in der gesamten Innenstadt, das Comic-Film-Fest mit 30 Vorstellungen, das Kinder-lieben-Comics-Festival, der Schwerpunkt Urban Sketching und vieles mehr.