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Möglichst klimafreundlich: In Dresden wird an der Zukunft des Bauens geforscht

Möglichst klimafreundlich: In Dresden wird an der Zukunft des Bauens geforscht

Source: DNN - Dresdner Neueste Nachrichten
Author: Thomas Baumann-Hartwig

Dresden. Wer sich als junger Mensch für den Klimaschutz engagieren will, sollte Bauwesen studieren, sagt Professor Jens Otto, Studiendekan der Fakultät Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Dresden (TUD).

Die Baubranche ist weltweit für rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. An der Fakultät Bauingenieurwesen der TUD wird daran gearbeitet, das zu ändern. "Unsere Vision ist eine klimaneutrale und ressourceneffiziente Zukunft des Bauens", sagt der promovierte Bauingenieur.

Das Problem: Bis auf Holz sind die Baustoffe wie Sand, Zement, Stahl oder Aluminium nicht regenerativ, im Straßenbau kommen auf Erdölbasis hergestellte Baustoffe zum Einsatz. Die Herstellung von Baustoffen und das Betreiben von Gebäuden erfordert viel Energie. Wenn Gebäude abgebrochen werden, entsteht sehr viel Bauabfall, teilweise durchmischt mit vielen Schadstoffen.

"Unser Ziel ist es, Alternativen zu suchen, um den ökologischen Impact des Bauwesens deutlich zu minimieren", so der Studiendekan. Das von ihm geleitete Institut für Baubetriebswesen forscht an einer Vielzahl von Projekten. Wie kann die Lebensdauer von Gebäuden erhöht werden? Welche Ansätze gibt es für eine multifunktionale Nutzung von Bauwerken? Lässt sich ein Bürogebäude mit einfachen Mitteln in ein Wohngebäude umbauen, wenn Büros nicht mehr benötigt werden?

Ein weiteres Forschungsthema ist das kreislauffähige Bauwerk, dessen Bauelemente und Materialien nach einem Abbruch wiedergewonnen und bei neuen Vorhaben verwendet werden können. Weiterhin geht es um sogenannt "Lowtec-Gebäude". Das sind Häuser, die nicht mit komplexen Heizungs- und Klimasystemen ausgestattet sind und so weniger Energie verbrauchen und weniger Wartungskosten verursachen.

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Neue Baumaterialien, neue Verfahren mit weniger Materialeinsatz, digitalisiertes und automatisiertes Bauen von der Planung am 3D-Modell bis zur Umsetzung mit vorgefertigten Bauteilen und Robotern sind weitere Ansatzpunkte, um das Bauwesen der Zukunft zu revolutionieren. "Wir bedienen hier keinen Zeitgeist, sondern arbeiten in vielen verschiedenen Projekten an der Fakultät Bauingenieurwesen an umsetzbaren, zukunftstauglichen und effektiven Szenarien des Bauens von Morgen.", so Otto,

"Es geht darum, Dinge ganz neu zu denken, um eine Wende im Bauwesen herbeizuführen. Ziel in der Zukunft wird sein, dass das Bauen hinsichtlich Ressourcen- und Energieverbrauch einen positiven Impact auf unser Klima hat. Das betrifft sowohl den Straßen- und Brückenbau, den Hoch- und Tiefbau als auch den Wasserbau. Und das mit weniger Arbeitskräften und moderaten Kosten."

Vielen ist nicht bekannt, dass die deutsche Baubranche auch volkswirtschaftlich eine der bedeutendsten Branchen in Deutschland ist. Beispielsweise sind in der Bauwirtschaft mehr als 2,6 Millionen Erwerbstätige beschäftigt.

Die TUD gehöre zu den Top-Universitäten in Deutschland und biete als einzige den Diplom-Abschluss an - eine perfekte Grundlage für ein fundiertes, zukunftsfähiges Studium. Weiterer Vorzug: Doppeldiplomprogramme mit Trento in Italien sowie Straßburg und Paris in Frankreich. "Und wir haben einen der größten Hebel für den Klimaschutz und die Transformation der Baubranche in der Hand", erklärt der Studiendekan.