Eigentor nach "krasser Fehlentscheidung": Frankreich siegt knapp gegen Rangnicks Österreich
Source: rblive.de
Düsseldorf/msc - Gegen Ex-RB-Leipzig-Trainer Ralf Rangnick und seine Österreicher ist Favorit Frankreich in Düsseldorf mit einem 1:0 (1:0) in die EM gestartet. Die Roten stehen nun im zweiten Spiel der schweren Gruppe D gegen Polen bereits unter Druck.
Mbappe erzwang das siegbringende Eigentor des Gladbacher Unglücksraben Maximilian Wöber (38.) mit einem seiner fulminanten Antritte, brach sich kurz vor Abpfiff aber das Nasenbein. "Bei Kylian müssen wir mal schauen. Das ist für uns schon schwierig", sagte Deschamps mit finsterer Miene.
"Wir sind alle sehr enttäuscht. Wir haben 100 Minuten kein Tor von Frankreich zugelassen. Es war ein unglückliches Eigentor", sagte Rangnick später. "Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Insgesamt haben die Franzosen ein Stück weit verdient. Dass wir bis zum Schluss dran waren, den Ausgleich zu schießen, spricht für uns."
Als Sportdirektor von RB Leipzig hätte der deutsche Trainer des ÖFB Mbappé 2015 beinahe mal verpflichtet. Eine persönliche Beziehung hat der 65-Jährige in der Tat zu Bayern-Star Dayot Upamecano, den Deschamps in der Innenverteidigung aufstellte. Ibrahima Konaté vom FC Liverpool, ebenfalls ein früherer Schützling Rangnicks, blieb auf der Bank.
Dort sah er, wie Mbappé trotz enger Bewachung durch Stefan Posch und Konrad Laimer, einem weiteren Profi aus dem Red-Bull-Stall, die erste Großchance hatte (8.). Österreich, wo Rangnick neben Laimer und Ex-Leipzig-Kapitän Marcel Sabitzer, sowie den heutigen RB-Profis Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner noch vier Bundesligaprofis in der Startelf aufbot, wollte Frankreich nicht ins Zaubern kommen lassen. Ousmane Dembeles Durchbrüche waren aber kaum zu verhindern und sorgten für zwei Gelbe Karten beim Gegner.
Die Rangnick-Elf schloss die Lücken fortan, nahm Frankreich das Tempo und hätte selbst treffen müssen: BVB-Profi Marcel Sabitzer ließ für Christoph Baumgartner abtropfen, der Leipziger scheiterte freistehend an Torhüter Mike Maignan (36.). "Die entscheidende Szene" für Rangnick und eine "krasse Fehlentscheidung" in den Augen Rangnicks, der einen Eckball gefordert hatte, nachdem Frankreichs Maignan gegen Sabitzer parierte. Zwei Minuten später startete Mbappé und seine Hereingabe köpfte Wöber ins eigene Tor.
Frankreich blieb dann - und fast nur dann - brandgefährlich, wenn Umschaltsituationen entstanden, Mbappes Schnelligkeit war dabei geradezu eine Wunderwaffe. Darüber, dass er nach einem 50-Meter-Sprint nicht das Tor traf, lachte der neue Topstar von Real Madrid selbst (55.). Österreich mühte sich ab, rüttelte den Gegner aber zu selten aus dem Komfort des Systems. Den Ausgleich erzielte niemand mehr.