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Peine: Verhandlungen zur Nachnutzung des Härke-Areals laufen

Peine: Verhandlungen zur Nachnutzung des Härke-Areals laufen

Source: PAZ-online.de

Peine/Einbeck. Ein durchaus bewegtes Geschäftsjahr: Das war ein Fazit der Hauptversammlung der Einbecker Brauhaus AG am Mittwoch. Denn zum Jahresende wurde der Standort der Brauerei Härke in Peine geschlossen. Die Nachnutzung des Geländes interessierte die Aktionäre sehr, die Geschäftsführung wollte sich jedoch nicht in die Karten gucken lassen.

Zum Jahresende 2023 wurde der Braubetrieb der Braumanufaktur Härke in Peine, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Einbecker Brauhaus AG, eingestellt. Die Biere der Marke Härke werden in vollem Umfang ab 2024 in Einbeck hergestellt. Bereits während der Covid-Krise wurde die Wirtschaftlichkeit des Standortes in Peine intensiv geprüft und damals die Entscheidung getroffen, den Braubetrieb beizubehalten. Die weitere Verschlechterung der Rahmenbedingungen und die fehlende Erholung der Absätze in den letzten Monaten haben zu der nun im Jahr 2023 getroffenen Entscheidung zur Einstellung des Braubetriebs in Peine geführt. Infolge der Schließung ging der Absatz der Marke Härke um 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Die Einbecker Brauhaus AG treibt die Entwicklung des Grundstücks, auf dem der Braubetrieb in Peine getätigt wurde, hin zu einem Innenstadtquartier und die Suche nach einem Investor voran, wobei der Grundstücksverkauf und das Nutzungskonzept im Jahr 2023 noch nicht finalisiert werden konnten. "Die Aktionäre haben viele und qualifizierte Fragen dazu gestellt", fasste ein Konzernsprecher auf PAZ-Nachfrage zusammen. Jedoch seien weder mögliche Investoren noch das Investitionsvolumen genannt worden, da sich die Geschäftsführung noch in Verhandlungen befinde. Jedoch wolle die Geschäftsführung bei der Nachnutzung des Areals eng mit der Stadt Peine zusammenarbeiten - schließlich handele es sich um ein "Filetstück".

Im Berichtsjahr wurde von der Einbecker Brauhaus AG ein Verlust in Höhe von 340.000 Euro (Vorjahr: Verlust von 16.000 Euro) ausgeglichen. Der Standort wurde zum Jahresende 2023 geschlossen. Für das zum Verkauf stehende Teil-Grundstück der Gesellschaft am Standort Peine (Braumanufaktur Härke GmbH) sind im Geschäftsjahr verkaufsvorbereitende und städtebauliche Entwicklungskosten in Höhe von 425.000 Euro entstanden.

Obwohl der Gesamt-Bierabsatz zurückging, stiegen die Umsatzerlöse, wie das Unternehmen während der Hauptversammlung bekanntgab. Der Umsatz betrug 37,512 Millionen Euro (Vorjahr: 35,670 Millionen), verkauft wurden 437.396 Hektoliter Bier (2022: 467.911). Zurückzuführen sei diese Diskrepanz auf die "erfolgreich umgesetzte Preiserhöhung", sagte Vorstand Marc Kerger. Der Jahresüberschuss lag bei 79.000 Euro. Kerger sprach davon, dass das Unternehmen dennoch "das gesetzte Ziel verfehlt" habe, insbesondere in den letzten Monaten des Jahres sei der Absatz und somit schließlich das Finanzergebnis "unter Plan" geblieben. Das hat Auswirkungen auf die rund 1600 Aktionäre: "Aufgrund dieser Entwicklung können wir leider keine Dividende vorschlagen", so Kerger.

Die konjunkturelle Lage in Deutschland sei im Jahr 2023 "spürbar eingetrübt" gewesen, der private Bierkonsum gegenüber den Vorjahren "deutlich" zurückgegangen, teilt Einbecker im Geschäftsbericht mit und zitiert den Deutschen Brauer-Bund. Demnach war 2023 "ein rabenschwarzes Jahr für die deutsche Brauwirtschaft". Angesichts der "enormen Herausforderungen für die Braubranche stehe das positive Jahresergebnis für die Resilienz der Gesellschaft und eine sichere Steuerung des Unternehmens", zieht das Unternehmen dennoch eine positive Bilanz.